Es gibt sie, die vielen kleinen alltäglichen Wunder. Und es gibt sie, die Berührungen mit einer anderen Macht, jenseits unserer fünf Sinne. Auch wenn wir sie mit unseren Sinnen nicht nachvollziehen oder gar verstehen können, weiß man heute, dass sie dennoch existieren. Man weiß sogar, dass wir sie beeinflussen, lenken und erschaffen können.

So geschah es in der nächsten Geschichte, die uns alle zutiefst berührte und in Staunen versetzte. Elena erzählte sie uns auf dem Forum meiner Homepage.

 

Zeig mit bitte, dass du mich liebst

 

Hallo, Ihr Lieben,

ich möchte Euch eine „erfolgreiche Wunschgeschichte“ erzählen, die mich sehr berührt hat. Ein Zeichen vielleicht, dass man sich nicht nur materielle Dinge wünschen kann?

Meine Mutter war gestorben. Die familiären Verhältnisse waren schon länger angespannt gewesen, und nach einem schlimmen Streit mit meiner Schwester hatte ich (um mich seelisch zu schützen) den Kontakt zu ihr endgültig abgebrochen.
Nach diesem Streit wurden mir zum ersten Mal viele (Macht-)Strukturen in der Familie klar – und dass ich eigentlich seit dem Tod meines Vaters regelrecht aus der Familie hinausgedrängt wurde. Meine Mutter schien relativ gleichgültig, für sie war ich nur interessant, wenn ich mich ausschließlich um sie und ihre Bedürfnisse kümmerte. Kleine Erpressungen in dieser Richtung waren an der Tagesordnung. Meine Schwester war offensichtlich umtriebiger.

Nach dem Tod meiner Mutter bekam ich ein Fotoalbum in die Hände, das meine Schwester für unsere Mutter angelegt hatte. Mit jeder weiteren Seite, die ich umblätterte, stellte ich mehr und mehr fest, dass ich in diesem „Familienalbum“ kaum vorkam. Nun ja, es gehen einem die Augen auf … Auf einmal wird einem vieles aus der Vergangenheit klarer und realer.

Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich noch einmal ein Telefongespräch mit meiner Schwester. Sie rief mich an, da es noch einiges zu klären gab. Das Gespräch dauerte gute drei Stunden, und dabei kamen noch einmal viele Dinge aus der Vergangenheit auf den Tisch. Es bewegte sich alles zwischen Wut und Tränen.

Dann kam das Gespräch auf Erinnerungsstücke an unsere Mutter. Ich hatte ihr vor langer Zeit ein rotes Plüschherz geschenkt und fragte, ob es noch da sei. Meine Schwester sagte: Nein, das habe sie nicht in den Sachen gesehen.

Ich war ziemlich traurig. Nun ja, das Herz hätte ich gerne aufbewahrt. Ich dachte mir beim Gedanken an das rote Plüschherz: Wenn meine Mutter mir doch wenigstens einmal deutlich und klar gesagt oder gezeigt hätte, dass sie mich wirklich liebt. Jetzt war es zu spät.

Nach dem Gespräch war ich sehr aufgewühlt. Ich musste nach draußen, um mich wieder zu beruhigen. Unterwegs fuhr ich auf einen Supermarktparkplatz. Ich stellte das Auto ab und kaufte ein paar Sachen ein, eigentlich lief ich wie ein Schlafwandler durch die Regale.

Als ich wieder auf den Parkplatz kam und die Einkäufe verstaut hatte, war ich im Kopf so leergefegt vor Seelenschmerz, dass ich vor dem Auto stand und nicht wusste, was ich als Nächstes tun sollte. Mir fiel nur auf, dass alle Parkplätze neben mir plötzlich frei waren.

Ich sah etwas auf dem Boden liegen, das ich erst gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Ich hebe normalerweise nicht jeden „Müll“ auf, der auf der Straße liegt, aber das hier zog mich seltsamerweise unglaublich an.

Als ich es aufhob, traf mich fast der Schlag: Es war ein kleines rotes Plüschherz! Und als ich es umdrehte, stand darauf eingestickt: „Ich liebe Dich!“

Mir schossen die Tränen in die Augen, und ich musste mich erst mal ins Auto setzen und beruhigen, bevor ich wieder nach Hause fahren konnte.

Das Herz hat mich über ein Jahr begleitet, bis ich es nicht mehr „brauchte“. Ich habe in meinem Leben schon viele Wunscherfüllungen erlebt, aber diese berührte mich am meisten.

Elena